Innerer Sinn und moralisches Gefühl

Helke Panknin-Schappert

Innerer Sinn und moralisches Gefühl

Paru en septembre 2007

Georg Olms Verlag - Europaea Memoria

Disponible
Prix : 38,00 €
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284 pages - 16 × 24 cm
ISBN 978-3-487-13501-4 - septembre 2007

Présentation

Earl of Shaftesbury und Francis Hutcheson gelten als Begründer der im 18. Jahrhundert in Großbritannien entstandenen Moral-Sense-Ethik, die bislang in der Forschung nur unzureichend gewürdigt wird. Sie steht im Kontext einer Theo¬rie des „inneren Sinnes« , die jenseits einer Unterscheidung von Rationalismus und Empirismus, Kognitivismus und Emotivismus anzusiedeln ist : Shaftesbury und Hutcheson deuten ästhetisches und moralisches Urteilen als Ausdruck eines inneren Bewußtsseins, das mit einem Gefühl der Freude oder Ablehnung verbunden ist und die objektive Bedeutung der Welt bedingt. Die Vorrangigkeit des inneren Sinnes gegenüber dem an den äußeren Sinn gebundenen Verstand stellt einen Paradigmenwechsel in der Geschichte von Ästhetik und Ethik dar, die von nun an nicht mehr theonom begründet werden.
Kants vorkritische Schriften sind maßgeblich von der Moral-Sense-Lehre beeinflußt : Das Bewußtsein einer inneren Erfahrung, das dem an die äußere Erfahrung gebundenen Begreifen vorausgeht, wird Grundlage metaphysischer und moralischer Erkenntnis. Die kritischen Schriften gelangen zu einer Neubewertung des moral sense, insofern er mit dem moralischen Gefühl identifiziert und nur noch als materialer Bestimmungsgrund des Willens anerkannt wird. Kants Wende vom vorkritischen zum kritischen Verständnis des inneren Sinnes und des moralischen Gefühls stellt somit einen Schlüssel zum Verständnis der Revolution der Denkungsart und der Transzendentalphilosophie dar.